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Dennis ist zufrieden. Er lässt sich auch nicht im Mindesten von den vielen Erwachsenen beeindrucken, die da mit feierlicher Miene im Hof herumstehen, auf die der Fünfjährige jetzt fröhlich aus knapp drei Metern Höhe herabsieht und ganz lässig winkt.
Dennis lebt in der Gruppe „Löwenherz“ der Kinder- und Jugendhilfe St. Hildegard auf dem Binger Rochusberg. Er konnte nicht zuhause bei seinen Eltern bleiben, Jugendamt und Familiengericht mussten schnell entscheiden. „Inobhutnahme“ sagen Pädagogen und Familienrechtler zu diesem Schritt, der dann – und nur dann – erfolgt, wenn man sich um das Wohl des Kindes sehr ernsthaft Sorgen machen muss. Fast 30.000 Kinder und Jugendliche werden jedes Jahr in Deutschland Inobhut genommen, mehr junge Menschen, als die gesamte Stadt Bingen Einwohner hat. Dennis ist einer davon.
„Noch vor zehn Jahren wären wir nie auf den Gedanken gekommen, für Kinder diesen jungen Alters Wohngruppenplätze einzurichten“, sagt Einrichtungsleiter Mariano Lopez. Kleine Kinder wollte und will man noch immer lieber in Pflegefamilien unterbringen. Auch die Kinder- und Jugendhilfe St. Hildegard verfügt über Pflegefamilien, sowohl für die langfristige als auch kurzfristige Unterbringung. „Pflegefamilien sind eine sehr gute Lösung“, findet Mariano Lopez. Nur: „Es gibt leider nicht genug davon.“
Und so entstand im vergangenen Herbst die Gruppe „Löwenherz“. Sechs Kinder im Alter von drei bis zehn Jahren können hier Schutz suchen, zur Ruhe kommen, bis über die weitere Zukunft entschieden ist. Zehn Pädagoginnen und Pädagogen nehmen sich der Kinder an, fördern, fordern auch mal, und nicht zuletzt – trösten. Eine herausfordernde Aufgabe, die in Zeiten des Fachkräftemangels die Rochusberger vor Gründung der Gruppe überlegen ließ, ob das denn alles so klappen wird. Tat es aber. Es gibt sie dann doch noch, die Menschen, die nicht nur einen Job, sondern eine Aufgabe suchen.
Alles super also? Nicht so ganz. Denn die Kinder- und Jugendhilfe St. Hildegard, oder, wie die Binger immer noch sagen „das Kinderheim auf dem Rochusberg“, wurde zwar vor 102 Jahren als Kinder- und Säuglingsheim von den Kreuzschwestern gegründet, nur haben schon lange keine kleinen Kinder mehr hier „oben“ gelebt. Entsprechend war das Außengelände der Einrichtung gestaltet. Schön für Jugendliche, aber nicht so brauchbar für den Nachwuchs im Kindergartenalter. Ein eigener kleiner Spielplatz muss her, das war allen Rochusbergern klar, Platz ist ja da. Aber sowas kostet. „Rund 50.000 Euro haben wir für den Spielplatz letztlich ausgegeben“, rechnet Mariano Lopez vor. Geld, das eine soziale Einrichtung nicht ganz locker aus dem Ärmel schütteln kann. Was die Kinder- und Jugendhilfe St. Hildegard aber sehr wohl kann: Sich auf ihre Partner und Förderer verlassen. Großzügige Spenden von „Mainz 05 hilft“ und dem „Inner Wheel Club Bingen“ sowie weitere kleine und große Spenden ließen das Projekt „Spielpatz“ ganz schnell Realität werden. „Wir können nur Danke sagen“, sind Mariano Lopez und die für die Gruppe zuständige Bereichsleiterin Linda Tempski von der Hilfsbereitschaft so vieler Menschen beeindruckt. Dass es was geworden ist, dass jeder Euro gut angelegt ist, davon lassen sich die Gäste der kleinen Einweihungsfeier gerne überzeugen.
Doch die wichtigste Prüfung hat der Spielplatz sowieso schon bestanden. „Alles klar da oben?“ ruft Mariano Lopez den Kindern zu, die es sich auf dem Spielgerät bequem gemacht haben, zu. „Gut!“ antwortet der kleine Dennis. Er hebt den Daumen – und lacht.
Wir danken „Mainz 05 hilft“, dem „Inner Wheel Club Bingen“ sowie allen anderen Spendern und Förderern, die dieses Projekt ermöglicht haben, sehr herzlich!
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Aus dem Baustellentagebuch – unser neuer Spielplatz entsteht
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Die Vorbereitungen laufen…
Die alten Spielgeräte wurden abgebaut und Erde und Sand abgetragen.
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Die Bagger rollen an…
Mit großem Gerät werden die neuen Spielgeräte in Position gebracht und montiert.
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Der Frühling ist da!
…und unser neuer Spielplatz fertig!
Nachdem riesige Mengen Sand abgekippt wurden, kann es jetzt endlich losgehen…wer rutscht am schnellsten? :-)
