"Omnia mea mecum porto" - auf dem Jakobsweg 2024

19. August 2024
  • „Omnia mea mecum porto“ – „All meinen Besitz trage ich bei mir!“

    (Wie schon ein griechischer Pilger vor Jahrhunderten feststellte)

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    Und unsere Gruppe dann auch, als wir uns mit gepackten Rucksäcken kurz vor den Sommerferien 2024 aufmachten, um den 240 kilometerlangen Fußmarsch nach Santiago de Compostela zu pilgern. Diesmal war der Startpunkt Porto in Portugal, um die Kathedrale im nordwestlichen Galizien binnen 12 Tagen zu Fuß zu erreichen. Nach den Probewanderungen im Frühjahr waren es dann noch mutige neun Kids im Alter von 12 bis 17 Jahren, die sich das zutrauten und bereit waren das Handy zuhause zu lassen.

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    Um es vorweg zu nehmen: Alle sind angekommen – einige mit Sonnenbrand, viele mit dicken Blasen an den Füßen und juckenden Mückenstichen. Aber dafür: Stolz wie Oskar! Bei der Hitze wurde schnell klar: Wasser ist ein kostbares Gut und ein 10 Kilogramm-Rucksack ist echt heavy!

  • Die Jugendlichen, aus meist verschiedenen Wohngruppen, kannten sich durch das Training der Probewanderungen und in der Bewältigung der Herausforderungen wuchs schnell ein Gemeinschaftsgefühl. Es war viel Zeit für Gespräche, egal ob „Deeptalk“ mit den Pädagogen oder einfach abquatschen (insbesondere „Girlstalk“): Das Handy wurde kaum vermisst. So lange draußen in der Natur, im Wind und Wetter war vorher noch niemand. Es gab Entdeckungen von Zitronen- & Orangenbäumen, Tiere wie Marienkäfer, quakende Frösche oder massige Stiere & Ziegen, die nur angeleint sind, verflohte verwilderte Katzen oder anscheinend herren/frauenlose Hunde, viele liebe und zugewandte Menschen, die dir gerne weiterhelfen, wenn du freundlich  – mit oder ohne Sprache – auf sie zugehst, … ja, es  gäbe noch viel zu erzählen!

     

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    Man kann sich also vorstellen, was es bedeutet nach über 20 Kilometern Tagesmarsch an der Herberge anzukommen, den Rucksack abzulegen, kalt duschen zu können und etwas Leckeres zu essen. Da tritt in den Hintergrund, dass man sich den Schlafsaal mit bis zu 100 Menschen teilt. Eine Matratze, die nicht durchgelegen und etwas dicker ist, wird dann zum neuen Luxusgut.

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    Was ist es dann für eine Erleichterung und ein Hochgefühl Santiago zu erreichen in dem Wissen, dass man das geschafft hat. Innerlich sind alle mehrere Zentimeter gewachsen und werden sicherlich diesen Trip ihr Leben lang nicht mehr vergessen mit Bildern vom Fliegen, dem eiskalten Atlantik, dem Küsten- und Flussweg, zuweilen hässlichen Industriegebieten, die steinigen Pfade durch die Berge und dem imposanten Gottesdienst mit dem schwingenden silbernen Weihrauchfass in der Kathedrale.

  • Nach diesen Herausforderungen und Überwindung der Strapazen wird die ein oder andere schwierige Situation im Alltag nicht mehr eine so große Hürde sein.

    Wir danken herzlichst unseren Spendern, die dies auch dieses Jahr wieder möglich gemacht haben!!

    So hoffen wir auf ein neues Pilgerabenteuer in 2025!

Spielvereinigung Dietersheim 1819 e. V. spendet an unsere Einrichtung
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